vorläufiges Insolvenzverfahren bei der Harfid GmbH
17.09.2022 ▪ Gestern, am 16. September 2022 wurde beim Amtsgericht Essen (Aktenzeichen 161 IN 89/22) ein vorläufiges Insolvenzverfahren bei der Harfid GmbH eingeleitet. Damit müssen nun mehrere Tausend AnlegerInnen um 2,3 Millionen Euro bangen, die sie in drei Crowdfundings der Harfid-Gruppe investierten. Konkret geht es um die Finanzierungen der Barbara Höfe (600 Tausend Euro), des Noordsee Gaarden (900 Tausend Euro) und von Cube4You (800 Tausend Euro). Gesammelt hat das Geld die Plattform Zinsland, die sich später mit der marktführenden Exporo-Gruppe zusammenschlossen. AnlegerInnen diskutieren schon länger im Anlegerforum Investmentcheck.Community über Rückzahlungsverzögerungen.
Investmentcheck-News KW 33-35/2022 - Editorial von Stefan Loipfinger
02.09.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
aus der Deutschen Lichtmiete wird die Deutsche Leuchtmittel. Stolz verkündete Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß den Verkauf an ein Unternehmen der One Square-Gruppe. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mir liegt allerdings das bindende Angebot der Bronze Properties aus Luxemburg vor und dort ist sogar von zwei Millionen Euro „Mitgift“ die Rede. 45 Millionen Kaufpreis sowie 85 Millionen Euro Besserungsschein wurden Mitte August als Asset-Deal ohne Barzahlung angeboten. DirektinvestorInnen ohne nachweisbare Lampen interessieren One Square-Chef Frank Günther nicht. Wer hingegen einen belegbaren Herausgabeanspruch hat, könne ihm die Lampen ja verkaufen. Wer nicht spurt, dessen jeweilige Leuchten könnte man beim Endkunden auch austauschen. Günther sieht als gemeinsamer Vertreter von AnleihegläubigerInnen offenbar deren Interessen im Vordergrund. Die Rolle von Insolvenzverwalter Weiß wird immer obskurer.
Investmentcheck-News KW 32/2022 - Editorial von Stefan Loipfinger
12.08.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
das Chaos bei der Deutschen Lichtmiete geht weiter. Der dortige Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß von der Kanzlei WallnerWeiß hätte gerne, dass die AnlegerInnen der Direktinvestments kein Eigentum an den von ihnen gekauften Lampen erworben haben. Das ist allerdings nicht die Auffassung der Kanzlei Görg. Sie vertritt in einem Rechtsgutachten die Meinung, dass Direktinvestoren Eigentümer wurden, wenn ihre LED-Lampen auch existieren. Damit könnten diese AnlegerInnen sogar Aussonderungsrechte anmelden und sich entsprechend besserstellen. Weiß bereitet deshalb tausende Anschreiben vor, in denen er um einen befristeten Verzicht auf Herausgabeansprüche bittet. Meine Befürchtung ist allerdings, dass er vorher schnell alles verscherbelt. Ich würde nichts unterschreiben, bevor mir Weiß nicht sagt, ob meine Lampen existieren und wo diese hängen.
Investmentcheck-News KW 31/2022 - Editorial von Stefan Loipfinger
05.08.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
sind AnlegerInnen dummes Stimmvieh oder mündige BürgerInnen? Diese Frage ist bewusst provokant gewählt, denn wenn ich ein am Mittwoch von Mattil & Kollegen verschicktes Rundschreiben durchlese, dann frage ich mich zunehmend, wie dort die Eingangsfrage beantwortet würde. Von einer „gewissen IG UDI“ ist da die Rede, die sich erdreistet, weitere AnlegerInnen anzuschreiben „und dabei auch eine Gebühr zu vereinnahmen“. Man solle der Kanzlei mitteilen, wenn man angeschrieben wurde und weist darauf hin, dass angeschriebene AnlegerInnen „bei einer Verletzung datenschutzrechtlicher Bestimmungen, Schadensersatz von der IG UDI verlangen können (Artikel 82 DSGVO)“. Mattil will Anzeige bei der Datenschutzbehörde erstatten und polemisiert weiter gegen die in der Interessensgemeinschaft zusammengeschlossenen AnlegerInnen: „Wussten Sie, dass die IG UDI selbst Insolvenzanträge gestellt hat, wobei wir bezweifeln, dass das in Ihrem Interesse lag. Wir sind der Meinung, dass Sie sich von der IG UDI fernhalten sollten, die nichts für Sie tut, sondern nur mit dieser Berliner Kanzlei eigene Interessen vertritt.“
Investmentcheck-News KW 30/2022 - Editorial von Stefan Loipfinger
29.07.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
momentan trudeln immer mehr Jahresabschlüsse 2021 ein. Die gesetzliche Pflicht zur Einreichung beim Bundesanzeiger innerhalb von sechs Monaten nach Geschäftsjahresende ist seit ein paar Wochen um. Es wirkt, als wenn sich etwas mehr Emittentinnen an diese Transparenzpflicht halten. Die Betonung liegt aber auf „etwas mehr“. In Summe schätze ich, dass mindestens dreiviertel überfällig sind. Sie müssen es mir nicht schreiben: Ich weiß, Covid-19 ist schuld.
Investmentcheck-News KW 29/2022 - Editorial von Stefan Loipfinger
22.07.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
im Februar 2019 investierten AnlegerInnen 2,5 Millionen Euro in das Exporo-Funding „Am Hamburger Stadtpark“, mit dem der Bau von zwei Mehrfamilienhäusern finanziert werden sollte. Einiges ging schief bei diesem Immobilienprojekt, weshalb die AnlegerInnen vermutlich 80 Prozent ihrer Einlage verlieren. Vielleicht erinnern Sie sich auch noch an meinen Bericht vom 17. Februar 2022, in dem ich unter anderem die Verbindung zum Fußballer Jerome Boateng beschrieb.
Investmentcheck-News KW 28/2022 - Editorial von Stefan Loipfinger
15.07.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
beim Lesen des letzten Editorials haben Sie vermutlich mein Strahlen von einem Ohr zum anderen erahnt. Diese Woche sind die Mundwinkel leider wieder deutlich nach unten gezogen, da ich eine Reaktion des Leipziger Insolvenzgerichts vermisse. Wollen die mit der Umsetzung der Gerichtsentscheidungen wirklich warten, bis der BGH über den Rechtsbehelf entscheidet? Eine sachgerechte Beurteilung der Beschlussbegründung sieht für mich anders aus.
Investmentcheck-News KW 27/2022 - Editorial von Stefan Loipfinger
08.07.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
vor 2 Wochen habe ich hier über die Werbung von UDI für 3 Anlegeranwälte berichtet, damit diese möglichst viele Stimmen in anstehenden Gläubigerversammlungen vertreten. Für mich ist das so, als wenn ein Metzger den Schafen einen Besuch im Schlachthof empfiehlt, weil dort das Gras besonders gut schmeckt. Bitte liebe VegetarierInnen verzeiht mir diesen Vergleich, der nur die mir nicht verständliche Sinnhaftigkeit einer solch guten Tat von UDI plastisch machen soll.
Landgericht Leipzig ordnet Abberufung von UDI-Insolvenzverwalter an
05.07.2022 ▪ Es ist ein toller Erfolg für die UDI-AnlegerInnen, aber ein Meilenstein für zukünftige Kapitalanlage-Insolvenzen. Das Landgericht Leipzig hat auf Antrag der Berliner Rechtsanwältin Dr. Susanne Schmidt-Morsbach von der Kanzlei Schirp eine Vorgehensweise kritisiert, bei der bestimmte Personen mit lukrativen Mandaten versorgt wurden. Beim UDI Energie Festzins IV muss nun der Insolvenzverwalter ausgetauscht werden, weil das Gericht Zweifel an seiner Unabhängigkeit sieht. Auch wenn gegen den Beschluss noch Rechtsmittel eingelegt werden können, dürfte er weit über diesen Fall hinaus abstrahlen.
Investmentcheck-News KW 26/2022 - Editorial von Stefan Loipfinger
01.07.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
heute schreibe ich Ihnen in eigener Sache. Es geht um das von mir vor gut einem Jahr ins Leben gerufene Anlegerforum Investmentcheck.Community, das mittlerweile fast 3.000 NutzerInnen zählt. Das ist ein großer Erfolg, auch wenn der Anlass in Form einer nicht funktionierenden Kapitalanlage meist kein erfreulicher ist. Als Initiator dieses Forums stoße ich allerdings zunehmend an die Grenzen dessen, was ich neben meiner beruflichen Tätigkeit leisten kann. Gleichzeitig werde ich immer wieder gebeten, mich mit weiteren Anbietern zu befassen oder auch ergänzende Dienstleistungen anzubieten.