Mangelhaft für die Kommunikation mit Project-AnlegerInnen

36+37/2023: Wöchentlicher Kommentar von Stefan Loipfinger

Liebe Leserinnen und Leser,

zwei Jahre haben AnlegerInnen der Leonidas-Fonds gekämpft. Nun haben sie einen grundlegenden Durchbruch erzielt. Denn heute teilte Martin Retsch als Geschäftsführer der Re:Fonds GmbH (vormals HTB Renewable) mit, dass er die Geschäftsführung bei acht Fonds entsprechend niederlegt. Er setzt damit endlich die mit überwältigender Mehrheit der AnlegerInnen getroffenen Beschlüsse um. Konkret betroffen sind die Leonidas Fonds V, VI, VIII, XI, XII, XIII, XIV und XVII. Weiterhin überlässt er den von den AnlegerInnen gewählten Herren Thomas Hartauer und Hubertus Päffgen von der CAV-Partners die Geschäftsführung bei verschiedenen Zwischengesellschaften, zu der wiederum einige der Projektgesellschaften gehören. Auch wenn damit noch eine ganze Reihe weiterer Gesellschaften von Retsch verantwortet werden, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Re:Fonds (vormals HTB Renewable) alle Steuerruder übergibt. Unklar bleibt damit allerdings, wie mit vermutlich längerfristig vereinbarten Dienstleistungsverträgen umzugehen ist. Ebenfalls unklar ist, wie sich die Vorgänger Antje Grieseler und Ralph Schamberger verhalten, die von Re:Fonds trotz heftigster Kritik nicht aus allen Funktionen entfernt wurden. Der Einsatz der IG-Leonidas wird weiter gefordert sein. Aber jetzt kann zusammen mit der CAV-Partners die Arbeit beginnen, um die Situation in den Fonds zu verbessern.

Project muss versuchen möglichst viele Baustellen fertigzustellen

Im Hinblick auf die Insolvenzen in der Project-Gruppe sind mittlerweile 55 Namen von Immobilienentwicklungsgesellschaften bekannt, bei denen das Amtsgericht Nürnberg vorläufige Insolvenzverfahren einleitete. Für manche Fonds sind die möglichen Folgen schwerwiegend. Zum Beispiel investierten Project Metropolen 18 und Project Metropolen 19 mittelbar per Ende 2021 unglaubliche 70 Prozent ihrer Gelder in diese zahlungsunfähigen Immobilienentwicklungsgesellschaften. Das schürt weiter die Angst der AnlegerInnen um ihr Geld, da die Project Investment AG als zuständige Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) völlig unzureichend kommuniziert. Diese Informationspolitik ist nicht nachvollziehbar. Man könnte sogar formulieren, dass die Nichtinformation inakzeptabel ist. Wofür kassiert eine KVG Millionen, wenn sie den AnlegerInnen gegenüber in ihrer schwersten Stunde nicht erklärt, wie es um ihr Geld bestellt ist. Leider ist dies keine Eigenschaft, die erst seit den ersten Insolvenzanträgen auftritt. Die in den Verträgen definierten Fristen zur Aufstellung der Jahresberichte innerhalb von sechs Monaten nach Geschäftsjahresende lief bereits Ende Juni ab.

Bleibt mir noch ein letztes Thema in eigener Sache: Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass meine Homepage investmentcheck.de fast eine Woche nicht mehr online verfügbar war. Eine noch extremere DDoS-Attacke als vor einigen Wochen beim Forum führte dazu, dass das ganze Netz in Rosenheim in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dem lokalen Betreiber der Server wurde gedroht ihn rauszuwerfen, weshalb er mir nahelegte, zu wechseln. Damit meine Homepage aber überhaupt wieder eine neue Heimat finden konnte, muss ich auf ein völlig neues System umstellen. So etwas klappt nicht in wenigen Tagen und kostet auch noch einiges. Was mich aber wirklich ärgert, ist der Verlust im Google-Rank. Ja, wir sind alle abhängig davon, dass uns diese übermächtige Suchmaschine mag. Wer allerdings eine Woche nicht erreichbar ist, wird von den Algorithmen massiv abgestraft, egal ob er Opfer oder Schlamper ist. In meinem Fall habe ich sieben Jahre dafür gearbeitet, damit meine Homepage gefunden wird. Keine Ahnung, wie schlimm der Schaden ist, den ein ziemlicher Feigling für viel Geld anrichten ließ. Wenn Sie so ein Verhalten auch falsch finden, dann können Sie mit einem Backlink von Ihrer Homepage mit dazu beitragen, dass dieser Feigling mit seinen erkauften Zerstöraktionen ins Leere läuft.

Bleiben Sie motiviert.

Ihr
Stefan Loipfinger


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