Kreditfinanzierte Ausschüttungen

September 2023: Kommentar von Stefan Loipfinger
ThomasLloyd will Ausschüttungen mit Krediten finanzieren
ThomasLloyd will Ausschüttungen mit Krediten finanzieren

Liebe Leserinnen und Leser,

vor ein paar Tagen hat mich ein Newsletter-Leser angerufen, weil er wissen wollte, ob ich noch lebe. Hintergrund war, dass er schon länger meinen wöchentlichen Kommentar vermisst. Ja, leider hat der Versand nicht funktioniert. Einer meiner „Freunde“ hat vor einigen Woche eine DDoS-Attacke auf meinen Blog in Auftrag gegeben. Er hat sich nicht lumpen lassen und das ganz große Paket bestellt, weshalb das gesamte Netz in Rosenheim in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dem von mir beauftragten lokalen Betreiber der Server wurde vom Netzbetreiber gedroht, ihn rauszuwerfen, weshalb er mir nahelegte, zu wechseln. Damit meine Homepage aber überhaupt wieder eine neue Heimat finden konnte, muss ich auf ein stabileres, neues System umstellen. Ich denke nicht über die Kosten nach und sehe es positiv, denn vieles wird besser werden und ich kann das Forum und den Blog stärker verknüpfen. Der Verlust im Google-Rank wird mich auch nicht ausbremsen, sondern motivieren, das Problem als Chance zu begreifen. In der nächsten Woche soll die erste Stufe der neuen Homepage online gehen.

Nach dieser Information in eigener Sache möchte ich mal wieder auf ThomasLloyd eingehen. Rund 25.000 AnlegerInnen der Zweiten, Dritten und Fünften Cleantech wurden mal wieder wegen x-fach zugesagter Ausschüttungen vertröstet. Ich will auf die Ausreden nicht eingehen, denn langsam könnte ich ein Buch schreiben: „Wie treibe ich AnlegerInnen in die Verjährung.“ Ups, ich meinte natürlich Verzweiflung oder Wahnsinn. Die Sammlung ist vermutlich auch noch nicht vollständig, denn am 16. Oktober soll erneut über den Stand der Refinanzierung informiert werden. Wenn Sie über das Wort „Refinanzierung“ gestolpert sind, war der Impuls richtig. ThomasLloyd will tatsächlich irgendwann mal wieder ausschütten, aber nicht aus Erträgen, sondern aus einer Kreditaufnahme. Mich würde echt interessieren, wie viele der 25.000 AnlegerInnen diese blumige Umschreibung eines Substanzverzehrs verstanden haben.

In Zusammenhang mit Project gab es diese Woche ein FAQ für die AnlegerInnen. Die Antworten sind besser als nichts zu hören, aber wirklich ausreichend finde ich sie nicht. Schon vor zwei Wochen bemängelte ich die Kommunikationspolitik der Kapitalverwaltungsgesellschaft (nicht per Newsletter verschickt, aber hier nachlesbar). Unzufrieden bin ich weiterhin in Zusammenhang mit der Erfolgsmeldung, wonach bei drei Projektentwicklungen in Nürnberg „bereits eine positive Fortführung der Projekte erreicht werden“ konnte. Das ist schön zu hören und soll in dieser Art bereits bei einer Reihe weiterer Immobilienentwicklungsgesellschaften verhandelt werden. Doch was heißt das für die AnlegerInnen? Niemand erwartet eine Zahl mit Kommastelle, aber eine Tendenz wird man wohl noch erfahren dürfen. Nichts zu sagen schürt weiter die Angst, die im Zweifel viel schlimmer ausfällt als die Gewissheit.

Bleiben Sie eisern.

Ihr
Stefan Loipfinger


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