Mit einem leichten Schmunzeln habe ich diese Woche eine Meldung der BaFin gelesen. Danach ermittelt die Finanzaufsicht gegen die bislang unbekannten Betreiber der Website investcheck24.com. Laut Website sind sie in Tauberbischofsheim ansässig. Die Betreiber bieten ohne Erlaubnis die Eröffnung von Festgeldkonten bei ausländischen Banken sowie weitere Geldanlagemöglichkeiten an, beispielsweise in Anleihen und Aktien. Eigentlich erübrigt sich der Hinweis, dass dieses unseriöse Angebot nichts mit meinen Homepages Investmentcheck.de und Investmentcheck.Community zu tun hat. Aber eine gewisse zufällige Namensähnlichkeit ist gegeben.

Kanzlei Prinz schickt im Auftrag von Solvium eine Abmahnung auf 2,1 Kilogramm Papier
Dann möchte ich noch eine sehr bedenkliche Nachricht zur 7x7 invest AG erwähnen. Schon vor ein paar Wochen habe ich über die Nichtrückzahlung einer Anleihe aus dem Unternehmensverbund berichtet (Gegenwehr bei alternativlosen Abstimmungen). Jetzt kann auch die AG eine am 30. Juni 2023 fällige Anleihe (WKN A1TNGS) nicht zurückzahlen. Zusammen mit den völlig verspätet veröffentlichten Jahresabschlüssen und sehr bedenklichen Bilanzzahlen scheint sich meine Warnung aus 2020 (Vertriebsaufbau mit Anlegergeld) zu bewahrheiten.
Spannend war diese Woche auch das von mir organisierte Online-Meeting mit Rechtsanwalt Lutz Tiedemann. Sein Steckenpferd sind Nachrangklauseln bei Crowdfundings. Seedmatch, eine Marke der OneCrowd, verlor in erster Instanz dazu ein Verfahren und muss nach diesem noch nicht rechtskräftigen Urteil die Verantwortung der ungültigen Nachrangklausel übernehmen. Tiedemann erklärte sehr schlüssig, warum er gute Erfolgsaussichten für die zweite Instanz sieht. Das finanzielle Risiko für den Schwarmfinanzierer steigt ohnehin ständig, da ganz neu die Insolvenz eines weiteren Emittenten hinzukam. Für die Gamers Academy sammelte Seedmatch Anfang 2021 knapp eine halbe Million Euro. Den AnlegerInnen rechnete die Plattform für die Ende 2020 bilanziell überschuldete Firma im Rahmen des Fundings einen Wert von fünf Millionen Euro vor. Das Anlegergeld dürfte verloren sein. Rechtsanwalt Tiedemann wird die Arbeit nicht ausgehen.
Bleiben Sie hartnäckig
Ihr
Stefan Loipfinger
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