2023 wird das Jahr der Interessengemeinschaften

51-52/2022 und 1/2023: Wöchentlicher Kommentar von Stefan Loipfinger

Liebe Leserinnen und Leser,
ein sehr ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Es war spannend aber auch teilweise frustrierend. Die Liste der Skandale auf dem Grauen Kapitalmarkt wurde erneut deutlich länger. Ich will nicht zurückblicken, sondern einen ganz kurzen Ausblick wagen. Denn 2023 wird noch ereignisreicher, davon bin ich überzeugt.

Für AnlegerInnen von Leonidas wage ich die Prognose, dass es besser wird. HTB hat als neues Fondsmanagement 2022 zwar völlig versagt, aber in einigen Fonds laufen derzeit Abstimmungen für eine zweite Komplementärin. Das dürfte in Bremen auf wenig Gegenliebe stoßen, allerdings muss sich der Anbieter von Zweitmarktfonds irgendwann entscheiden, ob er seinen Ruf verspielt und weiter gegen die Leonidas-AnlegerInnen arbeitet oder endlich umschwenkt.

Weihnachtswünsche 2022
Bild: Stefan Loipfinger

Bei UDI wird es ebenfalls zum Schwur kommen, wenn der Insolvenzverwalter und die zum Teil sehr fragwürdig agierenden Anlegeranwälte in den Gläubigerausschüssen über die Darlehensablösungen mit dem UDI-Chef Rainer Langnickel verhandeln. Wenn nicht alles Vermögen, das mit dem Kapital der AnlegerInnen angeschafft wurde, auch dort landet, dann muss eine Kanzlei WallnerWeiß irgendwann lernen, dass sich eine starke Interessengemeinschaft sehr wohl auch wehren kann.

Eine solche Gemeinschaft von AnlegerInnen ist leider bei der Deutschen Lichtmiete nie entstanden, weshalb der Insolvenzverwalter besonders dreist agiert. Vielleicht passiert das aber ja noch, denn dort ist das Treiben der Kanzlei WallnerWeiß besonders fragwürdig. Ähnliches gilt für Steiner & Company oder Luana. Diese beiden Initiatoren könnten nächstes Jahr einiges an Gegenwind verspüren, wenn sich AnlegerInnen solidarisieren und organisieren.

Solidarität ist ein gutes Stichwort für 2023. Ich würde mir wünschen, dass sich noch mehr AnlegerInnen wie beim Crowdfunding „Am Hamburger Stadtpark“ erfolgreich zusammenschließen. Exporo wurde in die Knie gezwungen und hat die streitbaren Geister aus meinem Anlegerforum ausbezahlt. Bei Bergfürst hat sich eine Interessengemeinschaft gebildet, die gerade MitstreiterInnen sucht. Zu verschiedenen anderen Anbietern gibt es erste Ansätze in die gleiche Richtung. Entscheidend ist immer, dass sich zwei oder drei AnlegerInnen zusammentun und gemeinsam etwas bewegen wollen. Dann entsteht bei Schwarmfinanzierungen über Schwarmrecherchen am Ende eine Schwarmmacht. Das Erleben und Begleiten zu dürfen gibt mir ein gutes Gefühl für 2023.

Frohe Weihnachten und alles Gute für 2023

Ihr
Stefan Loipfinger

P.S.: Ich werde die nächsten Tage kürzertreten und Kraft für die Herausforderungen des kommenden Jahres tanken. Der nächste Newsletter erscheint deshalb erst wieder am 13. Januar 2023.

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