Steigt die DKB-Bank ins Crowd-Geschäft ein?

CrowdDesk ist sehr tief verwurzelt in der Schwarmfinanzierungsszene

Wer an Crowdfunding denkt, denkt vermutlich an Exporo, Companisto oder Seedmatch. Nur wenige Insider haben CrowdDesk auf ihrem Schirm. Dabei ist der von Johannes Laub und Jamal El Mallouki geführte Schwarmfinanzierer schon heute ein heimlicher Riese und steht zudem vermutlich kurz vor einem entscheidenden Durchbruch: Mit der DKB Deutsche Kreditbank AG könnte die erste große Bank in das Geschäft einsteigen. Zumindest hat Mallouki kürzlich die DKB Crowdfunding GmbH gegründet. Nach der GLS Bank und der VR-Bank Würzburg könnte damit die zweitgrößte Privatkunden-Direktbank Deutschlands in das Massengeschäft mit Schwarmfinanzierungen einsteigen.

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CrowdDesk. Das Geschäftsmodell von CrowdDesk ist vielfältig. Zum einen bieten sie technische White-Label-Lösungen für andere Plattformen. „Funding-as-a-Service-Lösung (FaaS)“ nennen sie das. 56 Plattformen mit 24.000 Anlegern und über einer halben Milliarde Euro Projektvolumen werden so bedient. Dann gibt es auch eigene Plattformen, mit denen CrowdDesk selbst Geld einsammelt. LeihDeinerUmweltGeld oder LeihDeinerStadtGeld sind zwei Beispiele dafür. Und als dritten Weg gründet CrowdDesk immer häufiger Tochterunternehmen, die als Partner eines größeren Unternehmens auftreten. Der Partner wie beispielsweise die GLS-Bank wählt Projekte aus und schlägt diese zum Funding vor. CrowdDesk stellt über das Tochterunternehmen GLS Crowdfunding GmbH die Infrastruktur zur Verfügung.

CrowdDesk ist sehr tief verwurzelt in der Schwarmfinanzierungsszene
CrowdDesk ist sehr tief verwurzelt in der Schwarmfinanzierungsszene
Quelle: eigene Zusammenstellung der Logos der Anbieter

DKB-Bank. Mit 4,1 Millionen Kunden und 77 Milliarden Euro Bilanzsumme zählt die DKB Deutsche Kreditbank AG zu den größten Kreditinstituten in Deutschland. Sie ist eine Tochter der Bayerischen Landesbank und deshalb tief in der S-Finanzgruppe verwurzelt. Eine ihrer Stärken ist das Direktbanking für Privatkunden. Deshalb wäre es ein großer Schritt für die Crowdfunding-Branche, wenn die kürzlich von Jamal El Mallouki als Tochterunternehmen der CrowdDesk GmbH gegründete DKB Crowdfunding GmbH die schon mehrfach praktizierte Partnerschaft auch auf die DKB-Bank überträgt. Der DKB-Pressesprecher hat das nicht dementiert: „Ich bitte um Verständnis, dass wir uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zur entsprechenden Handelsregisterveröffentlichung äußern.“ Eine Anfrage bei CrowdDesk blieb komplett unbeantwortet.

Weitere Gründungen. Der 32-jährige Jamal El Mallouki hat kürzlich noch zwei weitere Firmen gegründet. Die Anjia Invest GmbH und die Zinshimmel Invest GmbH. Wie meist führt er die Geschäfte zusammen mit der 31-jährigen Elina Mihajlovna Magida. Ob bei Anjia Invest die Anjia Immobilien GmbH & Co. KG als Partner vorgesehen ist, ist unklar. Eine Presseanfrage an das erste chinesische Immobilienmaklerbüro in Deutschland blieb ebenso unbeantwortet wie eine Anfrage an CrowdDesk. Wer hinter dem Zinshimmel steckt, ist derzeit noch unbekannt.

Loipfinger’s Meinung. Das Reputationsrisiko einer Bank durch zu viele Ausfälle bei Fundings eigene Kunden zu verprellen ist erheblich. Bei der GLS-Bank kam es trotz der noch jungen Historie kürzlich bereits zur dritten Pleite eines Fundings (Investmentcheck berichtete). Trotzdem hat CrowdDesk schon eine Reihe dieser Partnerschaften installieren können. Mit der DKB-Bank könnte sich das Crowdfunding eine noch größere Zielgruppe erschließen. Bei der Auswahl der Projekte sollte allerdings das Anlegerinteresse im Vordergrund stehen.

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