Firma von Jerome Boateng bei Problemfunding involviert
17.02.2022 ▪ Die marktführende Crowd-Plattform Exporo muss zunehmend Probleme mit Fundings einräumen. Langsam stellt sich die Frage, ob dies immer noch Einzelfälle sind oder ob bereits von einem Systemproblem gesprochen werden muss. Entscheidend dürfte sein, wie groß der „Versagensanteil“ von Exporo ist. Bei dem Projekt „Am Hamburger Stadtpark“ haben AnlegerInnen dies nun im Forum Investmentcheck.Community
sehr dezidiert recherchiert und mögliche Versäumnisse zusammengetragen. Besonders pikant: Dieses zwischenzeitlich notleidende Investment wurde schon vor dem Funding an eine Firma des Fußballspielers Jerome Boateng verkauft. Boatengs Firma soll laut Exporo Druck aufgebaut haben, damit die AnlegerInnen innerhalb weniger Tage der Löschung ihrer wesentlichen Sicherheit, einer erstrangigen Grundschuld zustimmten. Mit 500.000 Euro wurde dieses Zugeständnis erkauft, was aber einen 80-prozentigen Kapitalverlust bedeuten könnte.
Drei Anleihen-Emittenten sind zahlungsunfähig
16.02.2022 ▪ Nach den eingeleiteten Insolvenzverfahren der Green City AG und deren Tochter GCE Kraftwerkspark I GmbH wurden nun fünf weitere Insolvenzanträge gestellt. Betroffen sind die Anleihenemittenten GCE Kraftwerkspark II und III sowie die GC Solarimpuls I. Weiterhin gibt es noch Anträge auf Eigenverwaltung bei der Summiq AG und deren Tochter Summiq Management. Angesichts der Warnmeldungen im Dezember 2021 ist dieser Schritt nicht überraschend. Bei den drei Anleihenemittenten geht es um ein Volumen von 116 Millionen Euro.
Editorial von Stefan Loipfinger
11.02.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche habe ich mich sehr viel mit Leonidas beschäftigt. Hier ist plötzlich Bewegung in die bisher sehr verfahrene Situation gekommen. Fünf Anleger haben eine Interessengemeinschaft gegründet. Sie wollen außerordentliche Gesellschafterversammlungen, sie wollen Anlegerbeiräte, sie wollen Informationen über ihre Investments. Traurig genug, wenn solche Selbstverständlichkeiten erst mit so einem Aufwand eingefordert werden müssen.
Leonidas-AnlegerInnen gründen Interessengemeinschaft
10.02.2022 ▪ Die 2011 gegründete Leonidas Associates fungierte bei den meisten Leonidas-Fonds als Anbieterin und Prospektverantwortliche. 2015 wurde aus der GmbH eine AG, die jeweils zu 50 Prozent Antje Grieseler und Max-Robert Hug gehörte. Ende 2019 war auf einer Hauptversammlung in verschiedenen Punkten keine Einigung mehr zu erzielen, weshalb dann das zuständige Amtsgericht die Pattsituation durch Bestellung eines dritten Aufsichtsratsmitglieds auflöste. Nach seiner Bestellung vom Amtsgericht Fürth am 8. Januar 2020 wurde Rechtsanwalt Wolfgang Wittmann im Aufsichtsgremium zum Vorsitzenden gewählt. Eine ganze Reihe von AnlegerInnen haben ihn deshalb angesprochen und gebeten die Interessen der Investoren zu schützen, denn die Fonds liegen vielfach weit unter Plan und zeigen bis heute im Prinzip keinerlei Transparenz. Um dieses Ziel anzupacken, wurde nun eine Interessengemeinschaft gegründet.
Editorial von Stefan Loipfinger
04.02.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
nächste Woche steht ein Geburtstag an. Es ist der Erste für das Forum Investmentcheck.Community. Ja, ich bin ein wenig stolz, denn ich hätte mir nicht gedacht, dass das Baby so schnell heranwächst. Über 2.000 registrierte UserInnen, fast 700 Themen und über 5.000 Beiträge.
Editorial von Stefan Loipfinger
28.01.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
mit Green City haben wir nun schon wieder einen Insolvenzfall auf dem Tisch, der das Vertrauen in nachhaltige Investments nachhaltig belastet. Langsam komme ich nicht mehr hinterher, um in der gewohnten Detailtiefe zu recherchieren. Zusätzlich muss ich bei Green City einräumen, dass der Anbieter nicht auf meiner persönlichen Watchlist stand. Bei einem von Umweltaktivisten gegründeten Verein als Hauptaktionär habe ich nicht erwartet, dass man einen so heißen Reifen fährt.
250 Millionen Euro Anlegerkapital ausfallgefährdet
24.01.2022 ▪ Die Green City AG aus München hat heute beim Amtsgericht München Insolvenzantrag gestellt. Sie ist drohend zahlungsunfähig und überschuldet. Die von einer Umweltorganisation in 2005 gründete Gruppierung hat 250 Millionen Euro bei Anlegern eingesammelt und damit Investitionen in Erneuerbare Energien in Höhe von 535 Millionen Euro realisiert. Von geschlossenen Fonds über Aktien, Anleihen bis zu Genussrechten reicht das dafür genutzte Spektrum der Anlagevehikel. Schon im Dezember wurden Schwierigkeiten bekannt, weshalb die Münchner AG vergangene Woche entsprechende Beschlüsse auf einer außerordentlichen Hauptversammlung fassen wollte. Dazu kam es aber nicht, weshalb jetzt ein Insolvenzverwalter das Ruder übernimmt.
Editorial von Stefan Loipfinger
21.01.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
in dieser Woche habe ich mehrfach die Geschichte vom riesigen Staatshaftungsfall gehört. Allerdings sehe ich keinen solchen im Zusammenhang mit der Deutschen Lichtmiete. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Staatsanwaltschaft hier völlig über das Ziel hinausgeschossen ist. Für mich ist das Geschäftsmodell der Lichtmiete nicht nachhaltig, da die Mieten der Endkunden massiv durch die Zwischenhandelsgewinne bei den Lampen quersubventioniert wurden.
Lichtmiete hat Mietunterdeckungen durch Handelsgewinne quersubventioniert
20.01.2022 ▪ Eigentlich ist es sehr einfach das Geschäftsmodell der Deutschen Lichtmiete zu beurteilen. Entscheidend ist, was die von AnlegerInnen finanzierten LED-Leuchten tatsächlich wert sind und welche Mieten von den Endkunden dafür fließen. Über erhebliche Mietunterdeckungen und Quersubventionierungen aus internen Handelsgewinnen wurde schon berichtet. Das betraf allerdings nur die Jahre bis 2017, zu denen entsprechende Nachweise vorlagen. Zu Recht fragen die stark verunsicherten Lichtmiete-AnlegerInnen, ob das auch zuletzt noch so war und was die Insolvenzen für ihre Investments bedeuten.
Editorial von Stefan Loipfinger
14.01.2022 ▪ Liebe Leserinnen und Leser,
das neue Jahr 2022 beginnt gleich mit einem Feuerwerk von Insolvenzverfahren bei der Deutschen Lichtmiete. Zuerst die AG und zwei Tochtergesellschaften, dann die drei Direktinvestment-Gesellschaften und nun auch die Deutsche Lichtmiete Finanzierungsgesellschaft. Überall ist Rüdiger Weiß als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden. Sein Job ist vermutlich nicht einfach, weil die Staatsanwaltschaft im Dezember Berge von Akten mitgenommen hat. Zum Glück hat die durch Dr. Sebastian Braun von RKGB beantragte Eigenverwaltung nicht geklappt. Als vorläufiger Sachwalter hätte Weiß es noch schwerer bei der Aufarbeitung gehabt.